Archiv des Autors: JS

„Wir wollen keine Nazis im Viertel!“ – öffentliche Aktion

ÖFFENTLICHE ERKLÄRUNG „Keine Nazis im Viertel!“

Wer durch die Straßen Ilversgehofens oder der Johannesvorstadt geht, muss dort seit Wochen an vielen Laternenmasten oder an den Mülltonnen Nazipropaganda sehen. Vor allem die NPD und ihre Sympathisant_innen verkleben derzeit massiv rassistische und ausgrenzende Aufkleber. Dies wollen wir nicht länger hinnehmen, denn wir wollen in einem vielfältigen und lebenswerten Viertel wohnen und arbeiten, in dem sich niemand durch Nazipropaganda ausgegrenzt und bedroht fühlt. Menschen sollen hier und überall ohne Angst verschieden sein können.

Deshalb laden wir alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, aber auch Gruppen, Vereine und Initiativen herzlich dazu ein, sich mit uns aktiv gegen Nazipropaganda im öffentlichen Raum zu wehren. Am Freitag, den 20. September wollen wir in einer öffentlichen Spachtelaktion Naziaufkleber entfernen.

Wir sagen: „Wir wollen keine Nazis im Viertel!“

Treffpunkt ist Freitag, der 20. September – um 15:30 Uhr vor der Lutherkirche.

Wer sich beteiligen möchte, bringt bitte (soweit vorhanden) einen Spachtel und eine Sprühflasche mit Speiseöl mit – so lassen sich die menschenverachtenden Aufkleber am einfachsten entfernen.

Es handelt sich hierbei um eine Initiative der AnwohnerInnen der Johannesvorstadt.

DEINE STIMME GEGEN NAZIS! – Thüringer Initiative zu den Wahlen 2013/2014

Am Freitag, dem 06.09. fand bei Raido F.R.E.I. die Pressekonferenz der Thüringer Initiative „Deine Stimme gegen Nazis“ statt. Diese Initiative können Sie aktiv unterstützen und sich ganz detaliert darüber informieren, warum das Wählen der extremen Rechten KEINE demokratische Alternative darstellt.

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Aufruftext der Thüringer Initiative zu den Wahlen 2013/2014 – Deine Stimme gegen Nazis 

Im September 2013 wird ein neuer Bundestag und im Frühjahr bzw. Herbst 2014 werden die Parlamente auf Europa-, Landes- und Kommunalebene neu gewählt. Genau wie in anderen Bundesländern werden auch hier extrem rechte Parteien, wie beispielsweise die NPD oder kommunale rechte Wählerbündnisse, versuchen, Parlamentssitze zu gewinnen.
Der Aufruf zur Initiative „Deine Stimme gegen Nazis“ will alle demokratisch denkenden Menschen in Thüringen hinter einer gemeinsamen Idee vereinen, die wahrnehmbar nach außen getragen wird: Die Wahl extrem rechter Parteien ist weder eine politische Alternative noch Protest. Gebt eure Stimme nicht den Neonazis!

MUT MACHEN!

Wir wollen mit diesem landesweiten Aufruf deutlich machen, dass wir den Neonazis den öffentlichen Raum nicht überlassen. Denn was dort sichtbar ist, bestimmt die öffentliche Meinung und die gesellschaftliche Stimmung in Thüringen mit. Die Menschen sollen mit diesem Aufruf bestärkt werden, sich aktiv zu beteiligen und sich im persönlichen Umfeld gegen die Wahl extrem rechter Parteien stark zu machen. Dabei soll der Aufruf über möglichst viele Wege alle Haushalte Thüringens erreichen.

MITGESTALTEN!

Über politische Grenzen hinweg sollen alle demokratischen, gesellschaftlichen und sozialen Akteure, öffentlich aktive Vereine und Unternehmen zusammengeführt werden. Alle sind dabei Gestalter_innen. Alle sind aufgerufen, eigene Ideen umzusetzen, wie die Botschaft „Deine Stimme gegen Nazis!“ verbreitet werden soll.
Die zentralen und gemeinsamen Elemente des Aufrufs sind ein Logo und das Motto „Deine Stimme gegen Nazis!“. Sie können auf Briefköpfen, in Zeitungen, als Aufkleber und Buttons oder auf vielen anderen Wegen verbreitet werden.

Das Logo kann unter
http://www.deine-stimme-gegen-nazis.de

herunter geladen werden. Die einzelnen Aktionen der verschiedenen Akteure wachsen so landesweit unter einem Motto zusammen und zeigen: trotz vielfältiger Interessen sind wir uns einig: Die Wahl extrem rechter Parteien ist weder eine politische Alternative noch Protest.

WARUM?

Während die NPD den Einzug in den Thüringer Landtag 2009 mit 4,3% nur knapp verpasste, zogen Vertreter extrem rechter Parteien und eines Wahlbündnisses bei der Kommunalwahl mit insgesamt 25 Mandatsträgern in Kreistage und Stadträte ein. Dass hier auch von einem gewissen Gewaltpotential auszugehen ist, zeigen die Erkenntnisse der Thüringer Landesregierung: Demnach sind zehn der rechten Kommunalabgeordneten in 29 Fällen rechtskräftig verurteilt, davon in neun Fällen wegen (gefährlicher) Körperverletzung.

Nicht zuletzt haben die Morde des „Nationalsozialistischen Untergrundes“ die Gefahr noch einmal deutlich gemacht, die von rechten Ideologien droht. Die Opferberatungsstelle „ezra“ zählt allein 2012 in Thüringen 138 direkt von rechter Gewalt Betroffene, sowie einen Mord. Die Dunkelziffer der Übergriffe liegt deutlich darüber. Das Innenministerium zählte 2012 etwa 1.150 rechte Straftaten in Thüringen – das sind durchschnittlich drei pro Tag.

Auch die seit Jahren hohen Zustimmungswerte zu extrem rechten Aussagen in der Thüringer Bevölkerung, beispielsweise zu Ausländerfeindlichkeit (Thüringen-Monitor 2012: 48%), birgt die Gefahr, dass neonazistische Parteien dieses Potential für sich nutzen. Deshalb muss mit einer breiten, öffentlichkeitswirksamen Initiative der Stimmenanteil der extrem rechten Parteien bei den Bundestags- und Europawahlen deutlich reduziert werden. Darüber hinaus gilt es, ihnen den Ausbau ihrer kommunalen Mandate in Thüringen zu verwehren und den Einzug in den Thüringer Landtag zu verhindern.

Quelle: www.deine-stimme-gegen-nazis.de (letzter Zugriff am 09.09.2013)

 

 

„Döner“-Morde und Soko „Bosporos“ – alles nur Pannen ohne Ende?

Die NSU-Morde und die Frage der institutionellen Diskriminierung: Veranstaltung am Dienstag, 24. September mit Mark Terkessidis

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen in der politischen Bildung,

in diesem Land konnte eine aus dem Thüringer Neonazimilieu sich entwicklende  rechtsterroristische Gruppierung eine rassistische Mordserie in Gang setzen, ohne dass die Sicherheitsbehörden einen Zusammenhang mit der rechten Szene herstellten. Stattdessen wurden die Familienangehörigen unter Verdacht gestellt, die Mordtaten innerhalb der Migranten-Community verortet.

Im Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsausschusses heißt es: „Jahrelang wurde das Motiv für die Taten im Opferumfeld gesucht… – nur ein möglicher rassistischer Hintergrund als Motiv wurde zu lange nicht in Erwägung gezogen und nie mit dem nötigen Nachdruck verfolgt“. Diese Erfahrung von Fehlermittlungen und gleichzeitigem Generalverdacht gegenüber den Opferfamilien hat das Sicherheits- und Zugehörigkeitsgefühl vieler Menschen mit Migrationshintergrund verändert.

Wie nehmen Menschen mit Migrationshintergrund die Morde des NSU wahr? Diese Frage wird in Thüringen zuwenig diskutiert. Es geht um mehr als „Pleiten, Pech und Pannen“. Die Funktionsmechanismen zentraler Institutionen der deutschen Gesellschaft müssen in den Blick genommen werden. Wie kann eine politische Agenda aussehen, die den Blick weitet auf eine interkulturelle Lernfähigkeit und Veränderung der Institutionen? Darüber wollen wir mit Mark Terkessidis auf der Veranstaltung „Döner“-Morde und Soko „Bosporos“ – alles nur Pannen ohne Ende? Die NSU-Morde und die Frage der institutionellen Diskriminierung diskutieren.

Mark Terkessidis ist Journalist, Autor und Migrationsforscher. Er promovierte zum Thema „Das Wissen über Rassismus in der Zweiten Migrantengeneration“. Von Mark Terkessidis ist in der Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung der Band „Interkultur“ erschienen. In seinem viel beachteten Beitrag „Mit Interkultur gegen Rassismus“ machte Terkessidis auf die Erfahrungen in Großbritannien im Zusammenhang mit dem Bericht von Lordrichter Macpherson über institutionellen Rassismus in der Polizei aufmerksam. Der Bericht gilt als Meilenstein in der britischen Rechtsgeschichte.

Die gemeinsame Veranstaltung mit der „Vernetzung  Thüringer Bündnisse, Initiativen und Netzwerke gegen Rechts“ findet statt:

am Dienstag, 24. September, 19 h, in der Erfurter Begegnungsstätte Kleine Synagoge.

Bitte weisen Sie weitere Interessierte auf die Veranstaltung hin. Hier die Einladung als PDF-Download.

Herzliche Grüße

Peter Reif-Spirek
Stellvertretender Leiter der LZT | Referatsleiter LZT 1

Informationsabend: „Nazi-Lifestyle und ihre Strukturen“ in der [L 50]

Alle, die mehr über Nazis, ihren Lifestyle und ihre Strukturen erfahren wollen, laden wir zu einem Informationsabend ein: Welche Erfahrungen mit Nazistrukuren gab es in der Vergangenheit in Erfurt-Nord? Gibt es aktuell organisierte Nazis? Wie erkenne ich Nazipropaganda jenseits von der NPD? Mit diesen Fragen wollen wir uns am 19. September 2013 um 20 Uhr auseinandersetzen.

Wir freuen uns über eine positive Rückmeldung über die Teilnahme.

Mit herzlichen Grüßen

s.P.u.K. e.V.

Die Veranstaltungen werden gefördert durch den Aktionsfond des Lokalen Aktionsplans gegen Rechtsextremismus der Stadt Erfurt.

* Wir sind Menschen, die sich im Verein solidarische Politik und unkommerzielle Kultur (s.P.u.K.) engagieren. Konkret heißt das die Organisation und die Gestaltung des öffentlichen Bereichs in der Lassallestraße 50. Hier treffen sich Gruppen, finden Filmabende, Diskussionsrunden, Workshops, Spieleabende und vieles mehr statt. Weitere Infos unter: l50.wohnopolis.de

Sämtliche Termine im Überblick

10. September 2013 um 18 Uhr, [L50] Lassallestraße 50
Austausch- und Vernetzungstreffen

19. September 2013 um 20 Uhr, [L50] Lassallestraße 50
Informationsabend

20. September 2013
Öffentliche Aktion

Wichtiger Hinweis:

Entsprechend § 6 Abs. 1 VersG sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Versammlung ausgeschlossen.

Stadtteilvernetzung „Nazis im Viertel?“ in der [L 50]

Wer durch die Straßen Ilversgehofens oder der Johannesvorstadt geht, muss dort seit Wochen an vielen Laternenmasten oder an den Mülltonnen Nazipropaganda sehen. Vor allem die NPD und ihre Sympathisant_innen verkleben derzeit massiv rassistische und ausgrenzende Aufkleber. Dies wollen wir nicht länger hinnehmen, denn wir wollen in einem vielfältigen und lebenswerten Viertel wohnen und arbeiten, in dem sich niemand durch Nazipropaganda ausgegrenzt und bedroht fühlt.
Menschen sollen hier und überall ohne Angst verschieden sein können.

Deshalb laden wir* alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, aber auch Gruppen, Vereine und Initiativen herzlich zu einem Vernetzungstreffen am 10. September 2013 um 18 Uhr in die [L50] in der Lassallestraße 50 ein, um sich mit uns aktiv gegen Nazipropaganda zu engagieren.

Gemeinsam wollen wir uns darüber austauschen, wie wir das Naziproblem in Erfurt-Nord
wahrnehmen und darüber reden, was wir in einer öffentlichen Aktion gegen Nazipropaganda am 20. September 2013 unternehmen können. Wir sagen: „Wir wollen keine Nazis im Viertel!“

Hier noch die  Einladung als PDF zum Download.

Wichtiger Hinweis:

Entsprechend § 6 Abs. 1 VersG sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Versammlung ausgeschlossen.