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Sarrazin als „Finanzexperte“ widerlegen – eine Veranstaltung zur Eurokrise

Heute kommt Thilo Sarrazin erneut nach Erfurt. Nachdem er im vergangenen Jahr die rassistischen Thesen seines Buches „Deutschland schafft sich ab“ vorstellte, die das Anti-Sarrazin Bündnis Erfurt mit Protesten begleitete, tritt er diesmal als vermeintlicher Finanzexperte auf.

Die Veranstaltung des Bündnisses Sarrazin Absagen zur Eurokrise findet heute den 16. Januar 2013 um 19 Uhr bei Raido F.R.E.I. statt.

Wie prominente Wirtschafts-WissenschaftlerInnen betont er dabei die Überlegenheit der deutschen Exportorientierung gegenüber anderen wirtschaftlichen Entwicklungsmodellen in der EU und kritisiert die derzeitige Eurostabilisierung aus rechtskonservativer Perspektive.

Sarrazin bedient das Bedürfnis der deutschen Öffentlichkeit seit dem Ausbruch der Eurokrise, klare Schuldige für wirtschaftliche und soziale Verwerfungen zu bestimmen. In einer fiebrigen Suche werden immer neue Sündenböcke durch die mediale Arena getrieben, deren Machenschaften oder Unterlassungen für die Krise ursächlich sein sollen: Seien es nun die verschuldeten Italiener oder Griechen oder die „raffgierigen“ Banker und Spekulanten – immer werden hierbei die Krisenursachen einer bestimmten Menschengruppe zugeschrieben. Die Ursachen wie Folgen der Krise werden bei dieser verkürzten Sicht auf die Krise personifiziert, sie werden zu Eigenschaften oder Charaktermerkmalen bestimmter Personengruppen stilisiert. Systemische Ursachen bleiben außerhalb der Betrachtung.

In Abgrenzung zu dieser verkürzten Sichtweise verortet der Referent Tomasz Konicz die Ursachen der gegenwärtigen Krise in den Widersprüchen des kapitalistischen Systems selber. Das System sei demnach zu produktiv für sich selbst geworden, und kann nur noch vermittels schuldengenerierter Nachfrage – oder strikter Exportfixierung, wie im Fall Deutschlands – aufrechterhalten werden.

Dr. Tomasz Konicz, geb. 1973 in Olsztyn/Polen, studierte Geschichte, Soziologie, Philosophie in Hannover sowie Wirtschaftsgeschichte in Poznan. Arbeitet als freier Journalist mit dem Schwerpunkt Osteuropa.

 

Die Broschüre „Erfurt – Stadt der Vielfalt?“ ist fertig

Das Bildungskollektiv Biko e.V. sammelte in den letzten Monaten Inhalte für einen Broschüre mit dem Titel „Erfurt – Stadt der Vielfalt?“. Heute wird sie um 15 Uhr veröffentlicht.

Diese Broschüre soll die Perspektive der Opfer von rassistisch und sozialchauvinistischer Diskriminierung in unserer Stadt sichtbar machen. Dabei schildern die Betroffenen sowohl, was ihnen in Erfurt wiederfährt, aber nicht als Opfer, sondern als AktuerInnen. Zudem werden Handlungsperspektiven dokumentiert.

Das Interview mit Michel vom Biko ist in hier nachzuhören.

Interview Broschuere Biko

Die Broschüre liegt u.a. auch ab Januar bei Radio F.RE.I. aus und steht demnächst auch auf unserer Seite als Download bereit.

der Thüringen-Monitor 2012 liegt vor

Ab sofort steht der aktuelle Thüringen-Monitor 2012 auf der Webseite der Thüringer Staatskanzlei zum Download bereit.

Das Institut für Soziologie an der Universität Jena war mit der Erstellung des Thüringen-Monitors betraut worden.

Radio F.R.E.I. interviewte den Leiter der Forschungsgruppe Prof. Dr. Heinrich Best zu den Inhalten und Ergebnissen der aktuellen Studie.

Folgend die Links zum Nachhören:

[audio:https://lap-erfurt.de/wp-content/uploads/2012/11/Heinrich-Best-zum-THÜRINGEN-MONITOR-Teil-1.mp3]

Teil 1

[audio:https://lap-erfurt.de/wp-content/uploads/2012/11/Heinrich-Best-zum-THÜRINGEN-MONITOR-Teil-2.mp3]
Teil 2

Teil 3

Der Thüringen-Monitor erfasst nun seit bereits zehn Jahren die politischen Einstellungsmuster der ThüringerInnen.

Es folgt noch ein Kommentar zum Thüringen-Monitor von Dirk Adams (MdL und Sprecher für Wirtschaft, Tourismus, Energie sowie Inneres und Kommunales von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag)

DIRK ADAMS ZUM THÜRINGEN-MONITOR

 

Exkursion der Adam Ries Fachhochschule Erfurt nach Krakau – Oktober 2012

Die Adam Ries Fachhochschule organiserte im Oktober 2012 eine dreitägige Exkursion nach Krakau, um dort vor allen das in der Nähe gelegenen ehemalige Konzentrationslager in Oswiecim zu besuchen.

Diese Exkursion ist Bestandteil der interdisziplinären Befassung der Adam Ries Fachhochschule mit dem Thema NS-Vergangenheit und der Fokussierung auf Thüringen und Erfurt. Die Teilnehmer haben sich eine Dokumentation der Exkursion zum Ziel gesetzt, beid er die Verbindung von Auschwitz zu Erfurt durch die Firma Topf und Söhne deutlich wird.

Neben der Förderung sozialer Kompetenzen, namentlich in Gestalt ehrenamtlichen Engagements, bezweckt die Adam Ries Fachhochschule, bei den Studenten ein Gespür für die moralische Verantwortung von Wissenschaft zu entwickeln.

Auf die entstehenden Dokumentionen sind wir schon gespannt und können sicher die eine oder andere hier veröffentlichen.