Archiv der Kategorie: Allgemein

LAP Magazin auf Radio F.R.E.I.

Ein Mal im Monat gibt es Neuigkeiten rund um den Lokalen Aktionsplan gegen Rechtsextremismus der Stadt Erfurt zu hören, im LAP Magazin auf Radio F.R.E.I. – eine Stunde lang senden wir Interviews über LAP-Projekte, aktuelle Entwicklungen innerhalb der Stadt, Musik und Beiträge.

Die nächste Sendung läuft am Freitag, dem 21.2. um 11 Uhr auf Radio F.R.E.I, 96,2 Mhz und in der Wiederholung am Sonntag, dem 23.2. um 17 Uhr.

Themen am 21.2.:

  • Interview mit Karsten von der Initiativgruppe Moskauer Platz zu Strategien im Stadtviertel gegen Rassismus
  • Interview mit einem Redakteur der Zeitschrift „Transparent – Magazin für Fußball und Fankultur“ zu Ultras und rechten Fans

Demnächst wird es auf dieser Seite auch einzelne Interviews zum Nachhören geben.

 

Ausschreibung von Einzelprojekten 2014

Auch im Jahr 2014 soll der Lokale Aktionsplan gegen Rechtsextremismus (LAP) nachhaltig weiterentwickelt werden. Dazu schreibt die Stadt Erfurt Themenfelder für Einzelprojekte im LAP im Rahmen des Thüringer Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit aus.

Der Ausschreibungstext mit Themenfeldern ist hier nachzulesen: LAP Einzelprojektausschreibung für 2014  sowie unter Downloads – Anträge zu finden.

Thüringen fährt nach Dresden!

Das Bündnis „Thüringen fährt nach Dresden“ ruft dazu auf, sich zahlreich und vielfältig an den Protesten gegen den Nazi-Aufmarsch am 13. Februar 2014 in Dresden zu beteiligen. Es unterstützt die Proteste der bundesweiten Kampagne „Dresden Nazifrei“ und organisiert die gemeinsame Busanreise aus folgenden Städten:

Erfurt: Tickets im Redroxx und per mail unter: email hidden; JavaScript is required
Jena: Tickets gibt es beim Jenaer Aktionsbündnis (in der JG-Stadtmitte, beim Studierendenrat der FSU Jena und an weiteren Orten, Kontakt per mail unter: email hidden; JavaScript is required & email hidden; JavaScript is required
Weimar: Tickets per mail unter: email hidden; JavaScript is required
Gera: Tickets bei AUFANDHALT, K.-Schurz-Str.13 mail: email hidden; JavaScript is required
Pößneck: per mail unter: email hidden; JavaScript is required
Saalfeld: Tickets im Haskala (Saalstraße 38, 07318 Saalfeld und per mail: email hidden; JavaScript is required)

Aufruf des Bündnisses Dresden Nazifrei

Mobiclip 2014 bei YouTube

Antifaschistischer Stadtrundgang am Herrenberg

Die Initiativgruppe Südost lädt alle interessierten Menschen zu einem gemeinsamen Stadtrundgang am Erfurter Herrenberg zum Thema „örtliche Nazistrukturen“ ein.

Datum:       Samstag, 08.02.2014
Uhrzeit:      15.00 Uhr bis ca. 17.00 Uhr
Treffpunkt:  Straßenbahnhaltestelle „Abzweig Wiesenhügel“

Neofaschistische Strukturen sind in Erfurt fest verankert. Es gibt Hooligans, Freie Kräfte, parteizugehörige Neonazis, die sich in Erfurt zu Veranstaltungen und Demonstrationen sammeln. Dabei hat sich der Stadtteil „Herrenberg/Südost“ als Schwerpunktpunkt der rechten Szene heraus gebildet. Immer noch gibt es größere Veranstaltungen in Erfurt, unter anderem in der Kammwegklause in der Tungerstraße. Dort finden regelmäßig Liederabende, Konzerte und NPD-Veranstaltungen statt, die durch namentlich bekannte Neonazis beworben und besucht werden. Auch wurde dort vor kurzer Zeit der rechte Online-Bekleidungsshop „Patriot“ von Enrico Biczysko eröffnet.
Mit diesem Rundgang will die Initiativgruppe auf dort befindliche Nazistrukturen an verschiedenen Stationen in Redebeiträgen aufmerksam machen.
Bei der Gelegenheit soll außerdem die örtliche Nazipropaganda entfernt werden.

„Für einen so­for­ti­gen Ab­schie­be­stopp! Blei­be­recht für Alle!“

Am Sams­tag, den 25.​01.​2014, ver­an­stal­ten die Ak­ti­ven der Grup­pe Roma Thü­rin­gen (und Sup­por­ter_in­nen) eine De­mons­tra­ti­on.

Es wird auf­ge­ru­fen, sich um 13 Uhr am Er­fur­ter Haupt­bahn­hof ein­zu­fin­den.

Das Motto lau­tet:
„Für einen so­for­ti­gen Ab­schie­be­stopp! Blei­be­recht für Alle!“

Hallo an alle Freund*innen und Un­ter­stüt­zer*innen,
danke, dass Ihr mit uns zu­sam­men seid! Wir sind Roma aus Bal­kan­staa­ten, aus Ma­ze­do­ni­en, Ser­bi­en und dem Ko­so­vo. Über­all auf der gan­zen Welt wer­den wir aus­ge­grenzt und dis­kri­mi­niert. In der gan­zen Welt haben wir nicht die sel­ben Rech­te, wie alle an­de­ren Men­schen. In jeder Stadt – egal wo – wer­den wir nicht in­te­griert. Und die glei­che Si­tua­ti­on er­le­ben wir hier in Deutsch­land. Aber wir sind auch Men­schen, wie alle an­de­ren Men­schen auf die­ser Welt. Wir for­dern, dass wir in Deutsch­land blei­ben kön­nen.

Ab­schie­be – Stopp!
Blei­be­recht für Alle
!


Herzliche Einladung zur (erstmaligen) Verleihung des Jochen-Bock-Preises an Karl Metzner, Wolfgang Nossen und Éva Pusztai

am Samstag, 25. Januar, 11:30 Uhr  Erinnerungsort Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz, Sorbenweg 7 in Erfurt


Die Preisverleihung erfolgt auf Initiative des Förderkreises Erinnerungsort Topf & Söhne e.V. in Zusammenarbeit mit der Martin-Niemöller-Stiftung.

WürdigungfürZivilcourageTA24Jan2014-1

Im Sommer 1943 fanden fünf Schüler der städtischen Handelsschule in Erfurt (Heute: Ludwig-Erhard-Schule) den Mut, öffentlich gegen das nationalsozialistische Regime und den Krieg zu protestieren. Günter Bergmann, Jochen Bock, Helmut Emmerich, Karl Metzner und Joachim Nerke waren damals 15 oder 16 Jahre alt und stammten überwiegend aus bürgerlichen Verhältnissen. Die Jugendlichen hörten illegal die Aufrufe des Nationalkomitees Freies Deutschland im russischen Radio und verbreiteten deren Forderung auf selbst hergestellten Flugblättern: 1.) Frieden! 2.) Freiheit! 3.) Brot! 4.) Ende des Hitler-Blutterrors! 5.) Sofortiges Ende des ›totalen Krieges‹ …!

Der Direktor der Schule schrieb dazu am 29. September 1943: »In der Angelegenheit der staatsfeindlichen Betätigung mehrerer Schüler der Klasse H 1 a der städt. Handelsschule habe ich eine weitere Untersuchung nicht durchgeführt, sondern die Ermittlung restlos der Geheimen Staatspolizei überlassen«. Die fünf Schüler wurden verhaftet. Bis zu ihrer Verurteilung durch das Oberlandesgericht in Kassel im Juni 1944 waren sie in Erfurt im Gefängnis Andreasstraße eingesperrt. Jochen Bock galt als »Rädelsführer« und wurde als Letzter erst bei Kriegsende entlassen. Er starb bereits 1947.

Der Förderkreis Erinnerungsort Topf & Söhne e.V. hat den Jochen-Bock-Preis ins Leben gerufen, um den Mut von Jochen Bock und seinen Gefährten zu würdigen und an ihr Schicksal zu erinnern. Er wird 2014 zum ersten Mal verliehen.

Der Förderkreis ehrt mit diesem Preis an einem Ort der Mittäterschaft, dem ehemaligen Firmengelände von J. A. Topf & Söhne, Menschen, die die »Bürgerpflicht zum Neinsagen« (Fritz Bauer) gegen Antisemitismus, Antiziganismus und jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in ermutigender Weise wahrgenommen haben:

Karl Metzner blieb auch nach seiner Haft ein couragierter, unermüdlicher und immer wieder aneckender Streiter für Frieden, globale Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung.

Wolfgang Nossen überlebte die antisemitische Verfolgung und wurde zum engagierten Streiter für die Menschenrechte. Früher als andere benannte er öffentlich die Gefahr des Rechtsextremismus in der Gesellschaft und stärkte die Gegenkräfte einer wachen Zivilgesellschaft.

Éva Pusztai wurde in Auschwitz ihrer Familie beraubt und fand nach Jahren des Schweigens eine generationenverbindende Sprache der Erinnerung voll inspirierender Kraft und mit einer berührenden Botschaft der Menschlichkeit.

Flyer zu den Veranstaltungen