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Der Frust muss raus! Demonstration am 13.10.2012

„Konsequent handeln gegen Nazis, Rassismus und staatliche Repression!“
Unter diesem Motto riefen verschiedene linke Gruppen zu einer Demonstration am 13. Oktober 2012 in Erfurt auf. In dem Aufruf heißt es:

„… Spätestens mit dem breit diskutierten brutalen Angriff auf Besucher*innen einer Ausstellungseröffnung des Kunsthauses in der Nacht vom 15. auf den 16. Juli 2012 lässt sich nicht mehr leugnen, dass es in Erfurt ein Naziproblem gibt.
Der Vorfall ist jedoch nur einer aus einer langen Liste von Übergriffen, bei denen Migrant*innen, Punks, Nichtdeutsche und andere, die nicht in das Bild eines sauberen, angepassten, weißen Deutschlands passen, nicht nur verbal provoziert, sondern auch körperlich attackiert und massiv verletzt wurden.
Widerstand dagegen gibt es kaum. Weder die Behörden noch die Einwohner*innen gehen gegen die Angriffe und das permanente Mackergehabe der Nazis aktiv und entschlossen vor…. weiterlesen

Nach Informationen der OrgansatorInnen nahmen an der Demonstration bis zu 500 Menschen teil. Diese hohe Beteiligung sowie eine vergleichsweise gute Erreichbarkeit von PassantInnen sind als Erfolg zu werten. Damit sind die Probleme allerdings keineswegs behoben. Zu der Auswertung und nachträglichen Gedanken, sowie Informationen rund um das Thema: frust.blogsport.de

Radio F.R.E.I. sprach im Vorfeld der Demo mit Alex und Suse.

Hier einige Eindrücke der Kundgebung zu Beginn der Demonstration:

AnwohnerInnenversammlung in der Michaelisstraße

Im Sommer 2012 kam es rund um den Bereich der Michaelisstraße zu mehreren rechtsmotivierten Übergriffen. Um nur einige zu nennen, sei hier auf den brutalen und öffentlich stärk diskutierten Überfall am 13. Juli 2012 vor und im Kunsthaus zu verweisen.
Aber bereits am 15. Juni 2012 kam wurden die Gäste der Geburtstagsveranstaltung des Bildungskollektivs BiKo e.V. in der Offenen Arbeit des evangelischen Kirchenkreises Erfurt von einer Gruppe Nazis beschimpft und attackiert, eine Person erlitt durch Flaschenwürfe Schnittverletzungen am Kopf. Dennoch wurden die politischen Hintergründe und die Zusammenhänge von Teilen der Polizei und der Öffentlichkeit zunächst verschwiegen und verharmlost, so die Beschreibung der Betroffenen.
In der AnwohnerInnenversammlung am 23. August 2012 wollten die Befroffenen zu Wort kommen und ein Austausch aller AnwohnerInnen sollte ermöglicht werden. Neben dem Informationsaustausch sollte auch über zukünftige Handlungsmöglichkeiten gesprochen werden.

An der Versammlung nahmen ca. 40 Menschen teil. Sie berichteten von regelmäßigen Störungen, wie Lärm aber auch Gewalt, rechte Parolen und das Zeigen des Hitlergrußes. Diese sind nicht, wie mancherseits angenommen, auf das Umfeld von einzelnen Kneipen zu begrenzen, so die TeilnehmerInnen. Durch die Veranstaltung konnten sich die AnwohnerInnen artikulieren und austauschen.

Sonntag, 4. November 2012 – Gedenken für die zehn Opfer des „NSU“

Am Sonntag, dem 4. November 2012 jährt sich das Wissen um die rechtsextremistisch motivierten Morde des sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrundes“ (NSU). 

Thüringer Bündnisse, Initiativen und Netzwerke gegen Rechts haben dazu aufgerufen gemeinsam mit Ihnen am kommenden Sonntag der zehn Opfer des über zehnjährigen Terrors des sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU)“ zu gedenken. In der Öffentlichkeit wird seit einem Jahr sehr viel und in den meisten Fällen zu recht über die Taten, über die Täter und die Verstrickungen und das Versagen staatlicher Behörden diskutiert und berichtet. Die Thüringer Bündnisse und Initiativen gegen Rechts fordern seit Anbeginn des Bekanntwerdens eine umfassende, transparente, lückenlose und konsequente Aufklärung dieser abscheulichen Taten ein!

„Mindestens aber an diesem kommenden Sonntag wollen wir gemeinsam und öffentlich der Opfer gedenken und unsere Gedanken den Angehörigen und Hinterbliebenen zukommen lassen! Den Opfern, die durch eine skandalöse Ermittlungsarbeit mit völlig ungerechtfertigten Verdächtigungen ein zweites Mal gestorben sind. Den Angehörigen, die bis heute vergebens auf eine Entschuldigung von Seiten der ermittelnden Behörden oder von dafür Verantwortung tragenden Politikern warten.“ so Uwe Aldler vom Weimarer Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus.

Hier die Bitte des BgR:

„Wir bitten Sie, das Bildmotiv am 4. November 2012 auf die Startseite Ihres Internetangebotes und/oder Ihrer Facebookseite einzustellen, es auszudrucken, um es in Schaufenstern z.B. politischer Organisationen anzubringen. Zeitungen können es als Bildmotiv in ihren Ausgaben abdrucken und ebenso – wie alle anderen – ins Internet einstellen. Unsere Bitte ist es, dass wir an diesem Tag an die Opfer erinnern und um sie trauern! Setzen wir ein gemeinsames Signal der Solidarität mit ihnen und ihren Hinterbliebenen!“